Alles zum Desinfektionsmittel Chlor im Pool

Die Wasserqualität ist wichtig für einen sorgenfreien Badespaß, jedoch können Bakterien, Pilze und Verschmutzung dem Baden ein Ende bereiten. Daher ist eine regelmäßige Poolreinigung, gute Filteranlagen und effektive Algenbekämpfung wichtig. Aber ohne Desinfektion geht nichts. Hier komt Chlor ins Spiel, welches das gängigste Mittel für sauberes Poolwasser ist.

Wir zeigen Ihnen alles zum Thema Chlor für Ihr Pool mit zehn Fragen und Antworten.

Der Wert muss stimmen

Die Sonne scheint, das Wasser im Pool glitzert und ein Bad wäre jetzt schön erfrischend. Aber vorher sollten Sie auf den Chlorgehalt im Wasser achten. Denn nicht immer ist das Wasser so klar, wie es aussieht. Beim Baden kommt der ganze Körper mit dem Wasser in Berührung. Auch etwas davon kann verschluckt werden, vor allem, wenn Kinder mit im Pool baden und toben. Deshalb ist es wichtig, den Chlorwert des Wassers zu kennen, damit man ihn gegebenenfalls regulieren kann. Danach steht einem entspannten Nachmittag im Pool nichts im Weg!


10 Fragen zum Chlor im Pool

Warum wird Chlor im Pool gebraucht?

Chlor hält den Pool sauber und keimfrei. Fremdkörper wie Hautschuppen, Haare, Sonnencreme oder Sand gelangen beim Sprung ins Wasser in den Pool. Auch Blätter, kleine Äste oder Insekten sind vor dem Wasser nicht sicher. Damit der Pool sauber bleibt, wird Chlor verwendet. Es tötet Keime und Bakterien ab und hält das Wasser klar. Chlor ist relativ günstig, unkompliziert in der Dosierung und bekämpft Bakterien zuverlässig.

Welches Chlor ist für was geeignet?

Es gibt zwei verschiedene Arten von Chlor, die in Schwimmbädern verwendet werden:

Organisches Chlor (auch stabilisiertes Chlor) ist mit einem Bindemittel (Cyanursäure) kombiniert. Deshalb wird es erst nach und nach aktiv, wenn es mit Bakterien in Kontakt kommt und diese bekämpft. UV-Strahlung kann organischem Chlor nur wenig anhaben, weshalb es vor allem für die Dauerchlorung von Schwimmbädern im Sommer verwendet wird.

Anorganisches Chlor (auch unstabilisiertes Chlor) enthält keinen Stabilisator und reagiert, sobald es ins Wasser gegeben wird. Der Chlorgehalt ist von Anfang an sehr hoch, aber auch schnell verbraucht. In Freibädern tut die UV-Strahlung der Sonne ihr Übriges und beschleunigt den raschen Abbau der Chlormoleküle zusätzlich. Deshalb wird anorganisches Chlor vor allem bei Stoßchlorungen eingesetzt, bei denen schnell ein hoher Chlorgehalt erreicht werden soll.

Wie hoch sollte der Chlorwert sein, damit das Wasser optimal desinfiziert ist?

pH-Wert im Pool sinkt

Eine gute Filteranlage ist das A und O jeder chemischen Wasseraufbereitung. Sie sorgt dafür, dass das Wasser im Pool immer in Bewegung bleibt. Das Wasser aus dem Pool wird in die Filteranlage gepumpt, dort gereinigt und wieder zurückgespült, wobei der Vorgang auch bei der Desinfektion hilft, da die Chemikalien gleichmäßig im Becken verteilt werden.

Wenn das Wasser klar und sauber ist, arbeitet Ihre Filteranlage gut, nichtsdestotrotz können sich Keime und Bakterien darin befinden. Diese kleinen Badegäste sollte man mit Chemie bekämpfen, wobei am häufigsten Chlor verwendet wird. Zu viel Chlor ist jedoch auch nicht gut für die Gesundheit, was sich unter anderem durch rote Augen nach dem Badegang bemerkbar macht.

Damit das nicht passiert, sollte man den Chlorwert regelmäßig kontrollieren, wobei nur das freie Chlor wichtig ist, denn nur das bekämpft Bakterien und Keime. Der Wert des freien Chlors sollte zwischen 0,3 und 0,6 mg/l liegen. Neben dem freien Chlor gibt es auch gebundenes Chlor. Wenn zu viel gebundenes Chlor im Wasser ist, riecht es unangenehm. Die Menge des gebundenen Chlors sollte zwischen 1 und 2 mg/l liegen. Gebundenes Chlor kann durch Stoßchlorierung verringert werden, weshalb regelmäßig Stoßchlorierungen sinnvoll sind.


Wie wird der Chlorgehalt im Wasser bestimmt?

Chlorgehalt bestimmen

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um herauszufinden, wie viel Chlor im Poolwasser ist:

Teststreifen: Ein Teststreifen wird ins Wasser gehalten, er verfärbt sich und das Ergebnis kann mit den Indikatoren auf der Verpackung abgeglichen werden.

Testgeräte: Auch Testgeräte sind einfach zu bedienen. Man taucht das Messgerät ins Wasser und kann dann den Chlorgehalt und den pH-Wert ablesen. Die Tabletten werden dem Wasser zugegeben, sodass es sich verfärbt. Es gibt auch elektronische Messgeräte, die aber teurer sind und deshalb nur bei großen Pools verwendet werden.

Tipp: Sie möchten den Chlorgehalt in Ihrem Pool automatisch messen und steuern lassen? Auch das ist möglich. Eine Dosieranlage übernimmt beide Arbeitsschritte für Sie.

Wie wird Chlor richtig angewandt?

Chlor für den Hausgebrauch gibt es in verschiedenen Formen: Chlortabletten für Schwimmbäder haben sich als einfache Methode zur kontinuierlichen Chlorung durchgesetzt. Sie werden über einen Schwimmer ins Wasser gegeben, der sie gleichmäßig verteilt. Bei sehr großen Schwimmbecken können Tabletten jedoch schnell teuer werden, da für die große Wassermenge entsprechend viele Tabletten benötigt werden.

Chlorgranulat wird gerne zur Stoßchlorung verwendet, da es den Chlorgehalt im Wasser wesentlich schneller erhöht als Tabletten. Oft muss das Granulat vor Gebrauch in einem Eimer Wasser aufgelöst werden, um Fleckenbildung zu vermeiden. Die Flüssigkeit wird dann am Beckenrand ins Wasser gegeben. Noch praktischer ist Chlorgranulat in Beuteln, die nur aufgeschnitten und an den Einströmdüsen ins Becken gegeben werden müssen.

Flüssigchlor wird vor allem in Becken mit Dosieranlagen verwendet, da diese den Chlorgehalt im Wasser messen und bei Bedarf nachdosieren können. Die Kanister werden an die Dosierpumpe angeschlossen und eignen sich vor allem für sehr große Becken und Schwimmbäder.

Wie viel Chlor für welchen Pool?

Algen entfernen Schritt 3

Der optimale Chlorgehalt im Schwimmbecken liegt zwischen 0,3 und 0,6 mg Chlor pro Liter Wasser. Dieser Wert bezieht sich auf das freie, ungebundene Chlor, das noch nicht durch die Bakterienbekämpfung „verbraucht“ wurde und desinfizierend wirkt. Wenn es draußen über längere Zeit sehr warm ist und der Pool häufig benutzt wird, werden bis zu 1,2 mg empfohlen. Gebundenes Chlor ist bereits verbraucht und hat mögliche Schadstoffe bereits bekämpft. Dieser Wert sollte 0,2 mg pro Liter nicht überschreiten.

Wie viel freies Chlor Sie für Ihr Schwimmbecken benötigen, hängt von dessen Größe ab. Die Gesamtwassermenge kann wie folgt berechnet werden:

Rechteckige Becken: Länge x Breite x Tiefe = Wasservolumen in m³
Runde Becken: Radius x Radius x Pi x Tiefe = Wasserinhalt in m³
Multiplizieren Sie dann die Gesamtwassermenge mit der empfohlenen Chlormenge pro Liter und Sie wissen, wie viel Chlor Sie insgesamt benötigen.

Wichtig: Der richtige pH-Wert ist entscheidend für die optimale Wirkung des Chlors. Nur bei einem pH-Wert von ca. 7,2 kann das Desinfektionsmittel ausreichend vor Keimen und Bakterien schützen.
 

Die richtige Dosierung für die Erstbefüllung
Viele Hersteller empfehlen für die Erstbefüllung des Schwimmbeckens eine etwas höhere Chlormenge von ca. 3 mg pro Liter. In der Regel ist noch kein Chlor im Wasser und die Gefahr durch vorhandene Bakterien und Schmutz ist relativ hoch. Der Gehalt an freiem Chlor sinkt dann mit der Zeit und mit zunehmender Keimbeseitigung.

Die Grundchlorung ist nicht zu verwechseln mit der Stoßchlorung oder Schockchlorung. Letztere ist etwa alle zwei Wochen und bei starker Belastung, beispielsweise durch Algen, starkes Unwetter oder Wildtiere erforderlich. Dabei wird das Beckenwasser mit schnelllöslichem Chlor stark überdosiert, so dass Keime und Schmutz erfolgreich bekämpft werden. Anschließend muss die Filteranlage mindestens 8 Stunden laufen (bei starker Verschmutzung auch länger). Während der Stoßchlorung sollte auf das Baden verzichtet werden.

Wie wird Chlorgehalt im Wasser konstant gehalten?

konstanter Chlorgehalt im Pool

Chlor ist in verschiedenen Formen erhältlich, von Granulat bis zu Tabletten. Um die ins Wasser abgegebene Menge konstant zu halten, empfiehlt sich der Einsatz eines Schwimmdosierers. Dieser schwimmt im Wasser und gibt Poolzusätze wie Chlor dosiert ab. Einige Dosierschwimmer verfügen auch über ein Thermometer, mit dem Sie die Wassertemperatur kontrollieren können.

Wenn Sie es ganz genau wissen wollen, dann empfiehlt sich eine Investierung in eine Chlordosieranlage. Diese misst täglich den Chlorwert und passt die Menge durch Zugabe von Flüssigchlor automatisch an.


Welche Faktoren können den Chlorgehalt beeinflussen?

Einfluss auf Chlorgehalt

Eine regelmäßige Kontrolle des Chlorwertes ist unerlässlich. Für die Messung gibt es im Fachhandel zahlreiche Produkte - vom einfachen Teststreifen bis zum digitalen Messgerät. Ist er zu hoch, gibt es Methoden, den Chlorgehalt im Becken zu senken:

Pool-Abdeckung entfernen: UV-Strahlung beschleunigt den Chlorabbau.

Schwimmen: Bitte nur bei mäßig hohem Chlorgehalt! Dadurch gelangt mehr Schmutz (Hautpartikel, Haare, Sonnencreme etc.) ins Wasser, wodurch das Chlor schneller abgebaut wird.

Warten: Mit der Zeit sinkt der Gehalt an freiem Chlor durch natürlichen Abbau.

Poolwasser wechseln: Bei stark überdosiertem Chlor kann ein Teil des Wassers ausgetauscht werden.

Chemische Mittel: Bei sehr hohen Chlorwerten müssen Chemikalien eingesetzt werden. Gebräuchliche Neutralisationsmittel sind Natriumthiosulfat und Wasserstoffperoxid. Bei der Dosierung unbedingt die Herstellerangaben und den Grad der Überdosierung beachten!

Wann ist eine Stoßchlorung erforderlich?

Stoßchlorung im Pool

Trübes Wasser, Algen und Verschmutzungen können eine Stoßchlorung - eine kurzzeitige, gewollte Überdosierung von Chlor - erforderlich machen, um Keime und Bakterien abzutöten. Zuvor sollte der pH-Wert überprüft und auf genau 7,2 eingestellt werden. Prüfen Sie auch die Temperatur. Sie sollte über 15 °C liegen, aber der Pool sollte nicht beheizt werden. Spülen Sie nun die Filteranlage mehrmals durch und geben Sie dem Wasser die zehnfache Menge Chlor zu, so dass der Chlorgehalt bei 3-5 mg/l liegt. Lassen Sie anschließend die Filterpumpe ca. 1-2 Tage laufen und achten Sie darauf, dass während dieser Zeit niemand im Becken schwimmt. Danach können Sie sich über klares, sauberes Badewasser mit guter Wasserqualität freuen.


Welche Alternativen zum Desinfektionsmittel Chlor gibt es?

Alternativen zu Chlor im Pool

Wer auf Chlor empfindlich reagiert, kann auf Alternativen zurückgreifen. Aktivsauerstoff ist schonender für die Haut, reagiert aber empfindlicher auf warme Wassertemperaturen. Erwärmt sich das Becken auf über 25 °C, lässt die desinfizierende Wirkung nach. Deshalb müssen die Werte beim Einsatz von Aktivsauerstoff deutlich engmaschiger kontrolliert werden. Experten raten außerdem zu einer zusätzlichen Stoßchlorung, um Gefahren durch Bakterien oder andere Fremdstoffe auszuschließen.

Eine modernere Methode zur Desinfektion von Schwimmbadwasser ist die UV-Desinfektion. Sie kommt zwar nicht ganz ohne Chlor aus, reduziert aber die benötigte Menge der Chemikalie enorm, da bis zu 80 Prozent der Bakterien durch die Bestrahlung mit ultraviolettem Licht abgetötet werden.

Auch Brom wird häufig als Alternative oder in Kombination mit Chlor eingesetzt. Brom ist zwar etwas teurer und hat eine geringere Oxidationswirkung, desinfiziert aber auch bei höheren Temperaturen zuverlässig.


Mit Chlor können Sie das Wasser in Ihrem Pool desinfizieren. Sie kennen die wichtigsten Begriffe, wissen, was bei einer Überdosierung zu tun ist, und kennen die verschiedenen Chlorarten. Zusammen mit der richtigen Poolreinigung sorgen Sie dafür, dass der Badespaß ungetrübt bleibt!